Relais oder Schütz, was ist der Unterschied?

Umgangssprachlich wird meist der Begriff Relais für beide Bauteile verwendet und zwischen Relais und Schütz nicht unterschieden. 

Relais und Schütze haben grundsätzlich die gleiche Funktion, sie dienen zum Schalten elektrischer Lasten. Der Kontakt wird nicht manuell geschlossen oder geöffnet, sondern durch das Magnetfeld einer Steuerspule betätigt. Meist werden sie verwendet, um mit einem kleinen Steuerstrom einen größeren Laststrom zu schalten. 

Zwischen den beiden Stromkreisen der Steuerspule und der Schaltkontakte gibt es keine elektrische Verbindung, sie sind galvanisch getrennt. Entsprechend können sich die Eigenschaften von Steuer- und Schaltkreis beliebig unterscheiden, z.B. kann eine AC-Spule eine DC-Spannung schalten oder umgekehrt.

Die Schaltleistung

Im Allgemeinen werden Relais und Schütz durch den Bereich der Schaltleistung unterschieden, im dem sie eingesetzt werden, Relais für Signale und geringe Leistungen, Schütze für hohe Leistung. Eine Definition, welche Leistung als gering oder als hoch zu betrachten ist, gibt es jedoch nicht, und der Übergang ist fließend. 

Die Bauform ist entscheidend

Ein charakteristischer Unterschied zwischen Relais und Schütz betrifft die Konstruktion des beweglichen Kontakts, des Ankers. Beim Relais ist der Anker an einer Seite fixiert. Nur das zweite Ende des Ankers wird bewegt und schließt bzw öffnet den Schaltkreis. Relais sind "einfach unterbrechend". 

Beim Schütz wird der gesamte Anker bewegt und schließt gleichzeitig beide Pole des Schaltkontakts. Schütze sind "doppelt unterbrechend". 

Entsprechend kann ein Schütz nur als Schließer oder Öffner konfiguriert sein, aber niemals einen Wechsler-Kontakt haben.

Hat ein Schütz sowohl einen Schließer- als auch einen Öffner-Kontakt, kann durch deren Kombination die Funktion eines Wechslers erzielt werden.